Fesslung
Die Fesslung im Schach erklärt man am Besten mit Beispielen. Schauen wir uns nachfolgendes Diagramm an:
Weiß kann seine Dame nicht aus der Diagonale des Läufers ziehen, weil er sonst im Schach stehen würde. Man spricht davon, dass die Dame gefesselt ist. Es muss aber nicht immer gleich die Dame sein, auch andere Figuren können gefesselt werden:
In diesem Beispiel wird die "wertvolle" Dame indirekt vom Turm angegriffen. Nur der schwarze Springer verhindert, dass der weiße Spieler die Dame schlagen kann. Da der Springer aber durch die Dame gedeckt wird, muss Weiß den Springer ein zweites mal angreifen. Die Züge c3 und De3 führen beide zum Gewinn der Partie. An dieser Stelle kann ich mal wieder einen Schachtipp geben: "Figuren fesseln, gefesselte Figuren angreifen, Partie gewinnen". Dies macht natürlich nur Sinn, wenn man etwas gewinnt.
Es ist wirklich wichtig, dass Sie das Motiv Fesslung kennen, verstehen und anwenden können. Gerade im Jugendbereich wird die Fesslung häufig übersehen. Bei der Betreung einer Schulschachmannschaft musste ich z.B. mit Erschrecken feststellen, dass ungefähr in jeder dritten Partie eine Fesslung übersehen wurde (sowohl von Gegnern als auch von meinen Schülern). Dabei ist dieses Motiv so einfach! Also: trainieren, trainieren, trainieren! Trainingsmaterial gibt es in jedem Schachverein oder in Büchern. z.B. für Fortgeschrittene: Erfolgreich kombinieren: Schachtaktik und Schachkombination in Theorie und Praxis